Die IVB Behindertenselbsthilfe beider Basel gehört seit vielen Jahren zum festen Ausstellerkreis der Basler Mustermesse. Die vor mehr als achtzig Jahren gegründete soziale Institution präsentiert dort jeweils ihre vielfältigen Dienstleistungen – vor allem ihre Kerntätigkeit, den Behindertentransport. Dies wird auch in diesem Jahr so sein. Doch für die hundertste MUBA-Ausgabe hat sich die IVB etwas Besonderes einfallen lassen: Der IVB-Stand wird in eine künstlerische Metzgerei umgewandelt – in die La Boucherie Corpaato. Der jüngste Metzgermeister der Schweiz Der Fribourger Metzgermeister Jean-Pierre Corpataux – besser bekannt unter seinem Künstlernamen le boucher corpaato – präsentiert seine speziellen Kunstwerke: gemalte Schweins- und Kalbsköpfe, Rindshälften, Würste und vieles mehr. Einem breiteren Publikum dürften wohl seine bemalten lebensgrossen Kühe bekannt sein. Ursprünglich erlernte der im Jahr 1950 geborene Jean-Pierre Corpataux den Metzgerberuf und führte – nach dem Tode seines Vaters – den elterlichen Betrieb. Mit 23 Jahren wird Corpataux der jüngste Metzgermeister der Schweiz. Nicht nur diese Rekordleistung hat ihm bis zum heutigen Tag kein Anderer streitig gemacht. Im Jahr 1981 schafft er es mit der längsten Blutwurst in das Guinessbuch der Weltrekorde. Corpataux will sein ehrenwertes, traditionsreiches Handwerk zur Kunst machen. So beginnt er sich als Fleischmaler zu profilieren. Bereits im Jahr 1984 findet in seiner ehemaligen Familienmetzgerei die erste Ausstellung statt. Sie steht unter dem bezeichnenden Titel «En hommage à la viande». Und ein Jahr später stellt er mit Jean Tinguely und Alfred Hofkunst in der Berner Galerie Krebs aus. Es folgen bis zum heutigen Tag unzählige Ausstellungen und medienwirksame Auftritte auf der ganzen Welt, in denen le boucher corpaato seine Werke und seine Philosophie präsentiert. Stets ist dabei der Berufsstolz des Metzgermeisters spürbar. Auch wenn Jean-Pierre Corpataux seit Jahrzehnten nicht mehr schlachtet und kein Fleisch mehr zerlegt, seinem ursprünglichen handwerklichen Metier ist er nach wie vor aufs engste verbunden geblieben. |